Förderprojekt AutoFlow
Thermografische Strömungszustandserfassung an Rotorblättern von Offshore-WEA im laufenden Betrieb mit Hilfe eines automatisierten und störrobusten Flugsystems
Steckbrief
Eckdaten
- Laufzeit:
- 01.07.2022 bis 30.06.2025
- Akronym:
- AutoFlow
- Gruppe:
- Mobilität
- Fördergeber:
- BMWK
Motivation
Mit dem 7. Energieforschungsprogramm unterstützt die Bundesregierung Forschungsaktivitäten zur Gestaltung der Energiewende hin zu einer weitgehenden Nutzung erneuerbarer Energien. Bis 2050 sollen im Rahmen der Energiewende erneuerbaren Energien den Großteil des Stromverbrauches abdecken. Offshore-Windenergieanlagen sind für die Energiewende unabdingbar und stellen mit ungefähr 1.500 Anlagen in deutschen Gewässern wichtige 7,5 GW installierte elektrische Leistung bereit. Auf See können Windenergieanlagen größer gebaut werden als an Land, was wiederum mehr Energieertrag bedeutet. Allerdings sind diese Anlagen insgesamt raueren Umweltbedingungen ausgesetzt, sodass Verschmutzungen, Beschädigungen oder geometrische Ungenauigkeiten an den Rotorblättern zu einer erheblichen Ertragseinbuße, aber auch zu einem Sicherheitsproblem führen können, wenn dadurch verursachte Vibrationen oder Unwuchten am Blatt und am gesamten Turm wirken.
Projektziele und Methoden
Projektziel innerhalb des Forschungsvorhabens AutoFlow ist die automatisierte thermografische Erfassung der Strömungszustände auf den Rotorblattoberflächen von sich in Betrieb befindlichen OWEA. Dabei sollen die Position der laminar-turbulenten Transition sowie Bereiche mit laminaren oder turbulenten Strömungsablösungen visualisiert werden. Diese Daten sind von höchstem Interesse, insbesondere zur Erkennung von Schäden sowie zur aerodynamischen Optimierung von Flügelprofilen, in der Praxis jedoch äußerst schwierig zu generieren. Als Messsystemträger dient eine automatisiert fliegende Plattform mit besonders störrobuster Fluglageregelung. Das Messsystem selbst besteht aus einer Thermografie-Kamera, einer visuellen Kamera und einem Laserscanner. Der Scanner dient zur Erfassung der Rotorblattgeometrie und zur präzisen Bestimmung der Flugsystemposition. Eine Unterbrechung des Betriebes der Anlagen ist zur Messdurchführung nicht notwendig, wodurch Ertragsverluste vermieden werden. Mithilfe einer zusätzlichen Landekamera werden vollautomatische Start- und Landemanöver bspw. auf einem Service-Schiff unterstützt.
Innovationen und Perspektiven
Die Bearbeitung des Forschungsprojekts AutoFlow ermöglicht eine erstmalige Analyse der aerodynamischen Strömungsregime, welche in der oberflächennahen Grenzschicht auf den Rotorblattoberflächen an sich in Betrieb befindlichen Offshore-WEA auf hoher See entstehen. Die Untersuchung dieser auftretenden Phänomene im „Reallabor“ geben neue Einblicke in den Betrieb von Offshore-WEA und fördern weitere Vorhaben in einem wachsenden Segment der Energieforschung.
Projektpartner |
Assoziierte Partner |
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